Vulvalippen im Duden? Vulvalippen im Duden!

Die weiblichen Geschlechtsorgane werden selten benannt. Meist nur, wenn es um gesundheitliche Probleme und ärztliche Vorsorge geht. Das war so, wenn man in der Geschichte zurückblickt, und daran hat sich bis heute wenig geändert.
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Die weiblichen Geschlechtsorgane werden selten benannt. Meist nur, wenn es um gesundheitliche Probleme und ärztliche Vorsorge geht. Das war so, wenn man in der Geschichte zurückblickt, und daran hat sich bis heute wenig geändert. Zwar gab es beispielsweise in den 60er und 80er Jahren Phasen, in denen die Vulvina mehr positive Aufmerksamkeit bekam. An der Wortwahl für die weiblichen Geschlechtsorgane in der allgemeinen Öffentlichkeit, in der Schule, in Büchern und Medien änderten diese jedoch nichts.

Wenn wir über die Vulva und Vagina als Ganzes sprechen, nennen wir bei Kulmine sie Vulvina. Das Wort ist aus einem Projekt von jungen Mädchen und Ella Berlin entstanden (wordpress.ellaberlin.de). Natürlich kann jede Frau ihre Vulvina benennen, wie sie mag – die Hauptsache ist, sie tut es und hat ein positiv oder neutral besetztes Wort dafür. Vulvina gefällt uns, weil es anatomisch richtig ist, wenn Vulva und Vagina als Einheit gemeint sind.

Nun haben Mithu M. Sanyal und Gunda Windmüller ihre Netzwerke und das Internet genutzt, um eine Alternative für das Wort Schamlippen in den allgemeinen Sprachgebrauch zu bringen. Sie wollen dafür das neue Wort Vulvalippen in den Duden bringen. Wohlüberlegt und grandios haben sie damit gestartet und eine Petition (change.org) ins Leben gerufen. Inzwischen wurde Vulvalippen auch in die Liste der Vorschläge für das Wort des Jahres aufgenommen.

Wir unterstützen die Aktion und finden: Wie Vulvina ist es auch mit dem Wort Vulvalippen so, dass es anatomisch richtig und eingängig ist, sodass wir es direkt und gerne benutzen.

Mehr Information zu der Aktion kannst du hier nachlesen: Interview mit Gunda Windmüller (deutschlandfunknova.de)

Kolumne von Mithu Sanyal (taz.de) mit einer tollen Erklärung, wie das Wort „Scham“ überhaupt zur Verwendung kam.

Nina Hanefeld
Nina Hanefeld ist Autorin und Beraterin. Seit bald 15 Jahren berät sie mit Freude und Einfühlungsvermögen zu Menstruation, Verhütung und Gesundheit. Die Vermittlung von unterstützendem Wissen ist ihr eine Herzensangelegenheit.
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