Raum zum Wachsen

Vor einiger Zeit fand der Auftakt zu Petras neuer Seminararbeit mit einer Gruppe von Frauen statt. Eine der Teilnehmerinnen schrieb…
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Vor einiger Zeit fand der Auftakt zu Petras neuer Seminararbeit mit einer Gruppe von Frauen statt. Eine der Teilnehmerinnen schrieb über die tiefgreifenden Erfahrungen, die sie dort machte.

Liebe Petra,
im Seminar konnte ich bisher einmalige und wundervolle Erfahrungen sammeln. Besonders bewegt – körperlich und emotional – hat mich das freie Tanzen im Kreis. Grundsätzlich tanze ich gerne und wild ohne äußere Vorgaben und liebe es, mich in der Musik zu verlieren. Auf Feiern oder im Wohnzimmer zuhause sind jedoch offene Augen nötig, um nicht gegen andere Tanzende, die Wand oder Möbel zu stoßen.
Gegenüber dem freien Tanzen im Kreis war ich zuvor skeptisch, da ich nicht wusste, was mich erwartete. Ich hatte Sorge, mich beobachtet zu fühlen oder für meine Bewegungen von Frauen, die ich erst kurz zuvor kennengelernt habe, beurteilt zu werden, wenn sie im Kreis um mich stehen. Bei Feiern tanzt man räumlich zwar gemeinsam, aber im Grunde bleibt jede*r für sich selbst und relativ unbeobachtet.
Beim freien Tanzen im Kreis erlebte ich aber etwas Wunderbares. Zum einen überraschte mich das Lied, das ich mir durch Zufall ausgesucht hatte. Dessen Aufbau gab mir Zeit, mich in die Situation einzufügen, die ich entgegen meiner Erwartung und Neigung (Nervosität, Anspannung, Neugier) entspannt empfangen konnte. Zum anderen fühlte ich mich von den Frauen um mich herum nicht beobachtet, sondern geborgen, behütet und sicher. Anders als beim bisher gewohnten Tanzen wusste und fühlte ich, dass ich ihnen vertrauen konnte. Sie waren für die Zeit meines Tanzes meine Augen von außen. Sie achteten auf mich, sodass ich meine Augen und Gefühle völlig nach innen richten und aus der Bewegung heraus wachsen konnte.
Fühlte es sich am Anfang seltsam an, vor allem die Arme zu bewegen (erster Gedanke zu Beginn: „Das fühlt sich zappelig an mit den beiden Armen, sie fühlen sich wahnsinnig lang und schlackerig an“), wurden sie – anders als meine Beine im Rhythmus fest am Boden – meine Verlängerung in den Raum um mich, den ich mich im Laufe des Liedes mehr und mehr einzunehmen traute.
Ich brauchte keine Sorge zu haben, jemanden um mich herum zu treffen, da die Frauen mir mit ihrer Achtsamkeit auf mein Tanzen die Möglichkeit schenkten, ganz Tanz, Musik und Gefühl zu sein.
Noch heute höre ich das Lied gerne und denke an diese bisher einzigartige Erfahrung zurück, die wir uns im Seminar gegenseitig geschenkt haben.

Larissa
Larissa unterstützt seit einigen Jahren Kulmine in der Redaktion von Texten für den Newsletter und die Homepage und führt Beratungen (in Sachsen und Berlin*) zum Sortiment und zur Anwendung unserer Produkte durch.
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