Verhütung und No Waste, geht das?

Die ideale Verhütung wurde noch nicht erfunden, also wird auch in Zukunft jede*r für sich gucken müssen, welche Vor- und…
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Die ideale Verhütung wurde noch nicht erfunden, also wird auch in Zukunft jede*r für sich gucken müssen, welche Vor- und Nachteile relevant für das eigene Leben sind. Und die Frage nach dem Müll wird wohl eher selten eine Überlegung sein. Dabei kommen Verhütungsmethoden in allen möglichen Formen und die meisten bringen ihren ganz eigenen Müll mit sich – die einen mehr, die anderen weniger. Also wieso nicht einfach mal gucken, wie viel Müll und Umweltbelastung durch Verhütung entsteht?

Kondome 

In beiden Versionen (für den Mann und als Femidom für die Frau) stehen sie vermutlich an der Spitze der müllverursachenden Verhütungsmethoden, da sie nur einmal verwendet werden können und natürlich einzeln in Folie verpackt sind. Da sie jedoch das einzige Mittel sind, das nicht nur vor ungewollten Schwangerschaften schützt, sondern auch vor Krankheiten, bleiben sie trotzdem das wichtigste Verhütungsmittel für alle, die wechselnde oder neue Partnerschaften haben. Etwas nachhaltiger sind vermutlich Kondome aus natürlich gewonnenem Kautschuk.

Hormone

Viel Müll entsteht auch durch hormonelle Verhütungsmittel in Tablettenform, als Pflaster und als Ring. Die Verpackungen, die regelmäßig anfallen, aber auch das Pflaster und der Verhütungsring und damit das (Plastik)Produkt selbst, müssen entsorgt werden. Viel wichtiger aber ist, sich der Tatsache bewusst zu werden, dass auch Hormone ein Abfallprodukt sind, das entsorgt werden muss! Aufgrund von technischen Umständen kann es in vielen Kläranlagen nicht aus dem Wasser gefiltert werden. Es werden zwar neue Methoden wie Kohlefilter entwickelt, aber bis sie überall flächendeckend eingesetzt werden, wird noch einige Zeit vergehen und es ist fraglich, ob sie das Problem vollständig lösen können. Die Hormone gehen nach ihrer Zeit in den Kläranlagen in den natürliche Wasserkreislauf über, reichern sich in Gewässern an und können Schäden an Tieren hervorrufen. In meiner Lokalzeitung las ich erst vor kurzem, dass die hormonelle Belastung eines größeren Flusses in der Nähe deswegen als kritisch eingestuft wird. Letztlich besteht auch die Möglichkeit, dass wir dieses belastete Wasser wieder zu uns nehmen.

Die anderen hormonellen Verhütungsmethoden sind von dieser Tatsache natürlich nicht ausgenommen, durch ihre Verabreichungsart und lange Verweildauer im Körper der Frau verursachen sie aber weniger Verpackungsmüll. Da gibt es die Depotspritze, das Verhütungsstäbchen aus nicht biologisch abbaubarem Plastik und die Hormonspirale, die ebenfalls aus Plastik ist.

Diaphragma

Diese Barrieremethode für Frauen kommt etwas besser weg! Aus Latex oder Silikon hergestellt, kommen sie zwar in Plastikboxen nach Hause, können aber über einen langen Zeitraum genutzt werden und geben auch keine Hormone an die Umwelt ab. Teilweise enthalten Diaphragmen Metallfedern in ihrem Rand – in der Entsorgung sind sie unproblematisch. Zusätzlicher Müll entsteht allerdings durch das Verhütungsgel, das unbedingt zusätzlich verwendet werden muss. Dieses kann verpackungsarm in Apotheken angerührt werden, oder wird fertig in den üblichen Metall- oder Plastiktuben verkauft.

IUPs

Sehr gut kommen die hormonfreien Spiralen weg – ob aus Kupfer oder Gold, sie kommen natürlich in einer Verpackung und haben einen Kunststofffaden, können aber bis zu fünf Jahre verwendet werden und danach ohne Probleme entsorgt werden.

Zyklusbeobachtung

Was ist nun aber die müllärmste Verhütungsmethode in dieser doch recht langen Liste? Sie steht noch gar nicht drauf! Es ist eine Verhütungsmethode, welcher zu unrecht eine Menge Vorurteile entgegen gebracht werden: Die natürliche Methode der Körperbeobachtung, auch Nfp (Natürliche Familienplanung) genannt.

Hier gibt es wiederum verschiedene Methoden, wobei Sensiplan die sicherste unter ihnen ist. Mit ihr werden die Zeichen der Fruchtbarkeit beobachtet, dokumentiert und nach wissenschaftlich überprüften Regeln ausgewertet.
Die Regeln sind einfach, schlicht und richtig angewendet, ist die Methode so sicher wie die Pille. Gebraucht werden nur ein Stift, Papier (oder Internetzugang, wenn die Daten online dokumentiert werden) und ein Thermometer. Wird ein analoges aus Glas genutzt, das nur eine Aufbewahrungshülle aus Plastik hat, kann die Methode noch nachhaltiger gestaltet werden. Natürlich entschließen sich die meisten Paare dazu, in der fruchtbaren Zeit auf andere Verhütungsmethoden zurück zu greifen und verwenden Kondome oder Diaphragmen, aber damit verringert sich das Müllaufkommen dieser Barrieremethoden schon deutlich.

Viele Frauen entscheiden sich für Sensiplan, um ihrem Körper etwas gutes zu tun – denn natürliche Verhütungsmittel ermöglichen vielen Frauen einen neuen Bezug zu ihrem Körper. Gerade Frauen, die mit Hormonen verhütet haben, entdecken im Nachhinein, welchen großen und teilweise negativen Einfluss die hormonelle Verhütung auf ihren Körper, aber auch ihre Psyche hatte. Die nachhaltige Umsetzung dieser Methode ist dann etwas, das nicht nur dem eigenen Körper, sondern auch der Umwelt geschenkt werden kann.

Fazit

Sensiplan ist damit nicht nur die nachhaltigste Verhütungsmethode, sondern hat auch das Potential, das eigene Leben positiv zu beeinflussen. Willst du mehr über diese Methode wissen? In diesem Artikel habe ich sie ausführlicher erklärt.

Nina Hanefeld
Nina Hanefeld ist Autorin und Beraterin. Seit bald 15 Jahren berät sie mit Freude und Einfühlungsvermögen zu Menstruation, Verhütung und Gesundheit. Die Vermittlung von unterstützendem Wissen ist ihr eine Herzensangelegenheit.
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